„When RIMUN XV started I felt alive again”.
Diese bewegenden Worte Anna Amatos, der Gründerin der MUN in Rom, treffen unsere Empfindungen sehr genau.
Louise und ich durften in diesem Jahr an RIMUN vor Ort in Präsenz dabei sein, während viele andere internationale Teilnehmer von zu Hause per Videokonferenz zugeschaltet waren.
Rom war eine unglaublich tolle Erfahrung, man lernt und erlebt so viel mehr bei einer MUN in Präsenz. Ob es sich dabei um Kultur, italienische Sprache, Politik, Geschichte oder Essen handelt, ist im Ende egal. Langweilig war es eigentlich kaum, vielleicht mal während der Plenary, da man bei dieser als Chair meistens recht wenig zu tun hat.
Ich (Constantin) habe das High-Level Political Forum on Sustainable Development geleitet. Dort nahmen neben Italienern zwei Dänen teil, aber keine Online-Delegates. Die gastgebenden italienischen Delegierten waren sehr freundlich und bemühten sich, ein gutes Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.
Die ECOSOC Plenary war groß, aber nicht riesig. Wir hatten kaum Zeit für die Resolutionen, aber das Chairen hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht.
Im Crisis Committee (Louise) sah das Ganze wiederum anders aus. Neben zwei „fake“ Terroristen, deren Aufgabe es war, eine Krise auszulösen, und einem Angriff vom Security Council waren die Debatten alles andere als langweilig. Es wurde hin und her diskutiert und gemeinsam die Krise angegangen.
Am Dienstag Abend fanden dann für drei Stunden die sehr emotionalen Closing Ceremonies statt. Kurz danach, um ca. 20:00, unterhielten sich alle Teilnehmer:innen noch begeistert und verabschiedeten sich anschließend. Wir haben auch einige Italiener getroffen, die wir im Mai bei MUNOL begrüßen dürfen.
Daneben konnten wir Unterschiede in der südeuropäischen Mentalität zu unserer feststellen. Vor allem die Organisation in Rom hat uns Deutsche überrascht. Auch wenn das RIMUN Secretariat sehr sehr viel Arbeit in die Konferenz gesteckt haben muss, gab es selten einen klaren Plan nach den Debatten und es wurde immer sehr laut und dramatisch diskutiert, ohne dass für uns sichtbar eine Entscheidung getroffen worden wäre.
Schade war, dass aufgrund der wenigen internationalen Gästen zwischendurch fast ausschließlich Italienisch gesprochen wurde, was die internationalen Teilnehmer leider von den anderen getrennt hat.
Insgesamt beeindruckten uns die Italiener aber sehr durch ihre Gastfreundschaft. Italienisches Essen gab es immer reichlich und unsere Gasteltern waren unglaublich herzlich. Was uns auch gefallen hat, ist der Enthusiasmus unserer Gastgeber. Alle waren etwas offener, begeisterter und gesprächiger, als wir es normalerweise kennen. Nach dieser Erfahrung spüren wir umso deutlicher, was wir durch Corona in den letzten Jahren verpasst haben.
Nach dieser Konferenz sind wir sicher, dass MUNOL eine genauso unvergessliche Erfahrung sein wird und freuen uns sehr darauf, im Mai internationale Delegationen bei uns zu empfangen. Der MUN-Spirit lebt!
Text und Fotos: Louise B. und Constantin T.