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Wahlprojekt der Thomas-Mann-Schule


Das Wahlprojekt hat am Tag der Bundestagswahl eine Nachwahlbefragung in 22 Wahllokalen verteilt über das Stadtgebiet durchgeführt. Beteiligt daran waren insgesamt 69 Schülerinnen und Schüler. Vielen Dank für diesen Einsatz, ohne diesen wäre ein solches Projekt nicht vorstellbar.

Vergleich Prognose-Endergebnis (Bundestagswahl 2017)

Auswahl der Wahlbezirke:

Die Auswahl der Wahlbezirke, in denen die Umfrage stattfinden sollte, erfolgte so, dass diese Wahlbezirke das Lübecker Landtagswahlergebnis 2012 bezogen auf die Zweitstimmen widerspiegeln sollten.

Da alle Lübecker Wahlbezirke vor zwei Jahren neu geschnitten wurden, gab es keine anderen Vergleichsergebnisse. Insbesondere konnten die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl 2013 hierfür nicht verwendet werden.

Es muss auch beachtet werden, dass das Mindestwahlalter bei der Landtagswahl 16 betrug, während man bei der Bundestagswahl erst mit 18 Jahren wählen durfte, wodurch das Prognoseergebnis ebenfalls geringfügig verfälscht wurde.

Die Erwartung bestand darin, dass unsere Prognose das Ergebnis in der Hansestadt mit geringen Abweichungen wiedergeben würde und indirekt auch das Ergebnis des gesamten Bundestagswahlkreises 11, da sich die Ergebnisse in Stadt und Wahlkreis in der Regel nur um wenige Zehntelprozentpunkte unterscheiden. Bei den beiden großen Parteien sind es diesmal auch nur max. 0, 6%, bei den kleineren Parteien sind die Abweichungen sogar deutlich geringer (siehe Tabelle).


Zweitstimme: Gute Übereinstimmung!
Vergleicht man bei den Zweitstimmen unsere Prognosedaten mit den Ergebnissen für die Stadt Lübeck, so stellt man eine gute Übereinstimmung von weniger als 2%, die statistisch auch zu erwarten war, fest. Nur bei der AFD ist die Abweichung größer.

Die Abweichungen relativ zum Wahlkreisergebnis sind bei CDU und SPD etwas größer, da die CDU in den lauenburgischen Gemeinden in der Regel mehr Zuspruch erhält als im Stadtgebiet Lübeck.

Erststimme: Ergebnis für Frau Hiller-Ohm (SPD) deutlich zu hoch geschätzt.

Die Abweichungen bei der Erststimme sind bis auf zwei Ausnahmen erwartungsgemäß auch unterhalb der 2% Grenze. Die AfD wurde wieder wie bei der Zweitstimme zu niedrig eingeschätzt. Viel erstaunlicher und gravierender ist jedoch, dass Frau Hiller Ohm wesentlich zu hoch (+4,1% bzw. 4,6%) eingeschätzt wurde. Dadurch, dass Frau Schmidtke um -1,6% bzw. -2,2% zu niedrig geschätzt wurde, ergab sich letztlich die Situation, dass Frau Dr. Schmidtke den Wahlkreis mit knappen Vorsprung vor Frau Hiller-Ohm eroberte.

Eine Erklärung für diese Abweichung bei der Schätzung der Erststimmen muss noch u.a. durch eine genauere Betrachtung der für die Stichprobe gewählten Wahlkreise, der von uns erhobenen Daten und den in den einzelnen Wahlbezirken erzielten Wahlergebnissen gesucht werden.

Text: Rolf Pribnow, Lübeck, den 26.9.17

Fotos: Nils Langebach