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Transatlantische Verbindung


„Master your instrument. Master the music. And then forget all that stuff and just play.“

Mit diesem Zitat von Jazzlegende Charlie Parker ermutigte George Scharr, Bandleader aus Cape Cod in den USA die Mitglieder des Blechbläserensembles, sich der Musik zu überlassen und weniger an die Technik beim Spielen zu denken. „Fühlt die Musik!“, war sein Rat. „Musik weckt Emotionen und ihr solltet sie beim Spielen empfinden, um sie bei den Zuhörern zu erzeugen.“

Am Montagnachmittag „begegneten“ sich der amerikanische Bandleader und Lehrer und unsere Schülerinnen und Schüler in einer Videokonferenz, für die das Team um Mats, Jonathan und Anton die Technik in der Aula eingerichtet hatten.

Der Soundtrack des Musicals „Aladin“ war Gegenstand des Fernunterrichts. Das Ensemble spielte und George Scharr lobte, gab Tipps und förderte durch seine Fragen an die Schüler deren Auseinandersetzung mit dem Stück. Er wollte zum Beispiel wissen, in welchen Takten der emotionale Höhepunkt liegt. In diesem Zusammenhang führte er die sog. „golden rule“ für den Aufbau eines Musikstückes ein: Der Höhepunkt liege immer nach etwa 2/3 eines Stückes. „Welche Empfindung erzeugt das Ende von ´Aladin`?“, wollte er wissen. Hoffnung, Optimismus, der Wunsch nach einer neuen Welt waren die Gefühle, die „seine“ Schülerinnen und Schüler diesseits des Atlantiks nannten.

Zum Schluss der transatlantischen Unterrichtsstunde spielte George Scharr selbst den Beginn der Filmmusik von „Jurassic Parc“ auf der Posaune und forderte die Jugendlichen auf, die Emotionen, die die Musik erzeugt, zu beschreiben. Majestätisch sei der Klang, fanden die Schüler. Eine andere Passage vermittelte das Gefühl von aufsteigender Furcht und Spannung.

Insgesamt war diese ungewöhnliche Probe eine beeindruckende Erfahrung. Trotz der mitunter schlechten Übertragungsqualität gelang es George Scharr die Jugendlichen zu erreichen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Brassband-Leiter Holger Bach, der die Schule über eine Anfrage beim Goethe-Institut ausfindig gemacht und den Kontakt aufgebaut hatte, hatte ihn im Vorwege mit den Namen der Musiker und deren Instrumenten vertraut gemacht. Scharrs Rat, sich stärker der Wirkung eines Musikstückes zu überlassen, wird die Blechbläser bei ihrer Probenarbeit in Zukunft begleiten. Und vllt. wird die Kooperation zwischen beiden Schulen bald über transatlantische Probenarbeit in Videokonferenzen hinausgehen.

Text und Fotos: Mechthild Piechotta