Planspiel & Podiumsdiskussion – Der Europäische Rat tagt an der TMS
Am Dienstag, den 25. Februar, fand an der Thomas-Mann-Schule ein Planspiel statt, organisiert von Schüler/innen der TMS, die als Juniorbotschafter/innen des Europäischen Parlaments aktiv sind. Dabei wurde der Europäische Rat simuliert.
Jede Regierung der 27 Mitgliedsstaaten der EU wurde von einem Oberstufenschüler/in, die sich freiwillig gemeldet hatten, vertreten. Thema der Simulation war die Klimapolitik der EU. Über sieben Stunden lang wurden Anträge formuliert, es wurde intensiv diskutiert – mal ruhig, mal etwas hitziger – und es wurden informelle Gespräche durchgeführt – kurzum: Alles lief ungefähr so ab, wie es auch im echten Rat der Fall ist.
Das war definitiv nicht nur eine äußerst interessante Erfahrung, weil den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben wurde, sich mit einem Land näher auseinanderzusetzen und europäischen Themen aus einer völlig neuen Sichtweise zu begegnen, sondern auch, weil jedem nach den ersten Stunden klar wurde, wie schwerfällig und zäh Demokratie sein kann – aber auch sein muss – da im Europäischen Rat ein Konsens zwischen 27 vollkommen unterschiedlichen Staaten gefunden werden muss.
Am Ende der Simulation wurde aber trotzdem ein Ergebnis gefunden: Von am Anfang 23 gestellten Anträgen schafften es ganze acht in die Abschlusserklärung. Wichtiger als das Ergebnis war jedoch die neue, weitaus praktischere Sichtweise, die mithilfe der Simulation auf das politische System gewonnen werden konnte.
Das Highlight des Tages fand allerdings am Abend statt. Herr Rasmus Andresen, ein Politiker der Grünen im EU-Parlament, war – ebenfalls von den Juniorbotschafter/innen – an die Schule eingeladen worden. Nach einem kleinen und informativen Interview, das Maurice Hanson mit ihm führte, beantwortete der Politiker Fragen der Schüler/innen.
Ein Teilnehmer wollte Herrn Andresens persönlicher Meinung zu der Präsenz der Partei „Die Partei“ im EU-Parlament wissen. Jemand anderes fragte, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Antwort lautete, nicht unbedingt das individuelle Verhalten und ob man jetzt Fleisch esse oder nicht sei entscheidend, es seien vielmehr strukturell-politische Lösungen erforderlich. Die Antworten waren, wie es für einen Politiker üblich ist – und was Rasmus Andresen selber auch scherzhaft anmerkte – lang, aber auch informativ und ausführlich.
Die eineinhalb stündige Veranstaltung verging wie im Fluge und endete in einer ausgelassenen und lockeren Stimmung.
Text und Fotos: Annelie Franke, Maurice Hanson