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Als Stipendiatin des Deutschen Bundestages zehn Monate in den USA


Am 29. August 2023 startete mein großes Abenteuer. Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag. Der Flug war sehr aufregend, als ich im Flieger während des Transatlantikfluges die Skyline Chicagos sah, habe ich nur noch gestaunt und mir wurde klar, ich bin jetzt in den USA.

Was ich erlebt und erfahren habe, beschreibe ich hier:

Ich war sehr müde und kaputt von dem langen Flugtag. Die ersten Tage waren mit der Anmeldung an der Schule und dem Einkaufen im riesigen Supermarkt Walmart sehr spannend. Amerikaner mögen es gerne viel im Terminplaner zu haben und so war mein Terminplan schon direkt voll, denn ich startete sofort mit den Proben für das Schulmusical Chicago und ich arbeitete gleich auf einer Farm, wo ich Volunteer Hours absolvierte.

Die Mitschüler und Lehrer stellten viele Fragen über mein Leben in Deutschland, wollten viele Bilder sehen und waren begeistert, wie modern es bei uns ist. Manche dachten wir leben in Zelten. Die Schultage waren sehr lang, starteten um 7:30 Uhr morgens bis 15:00 Uhr nachmittags und danach hatte ich meistens noch Musical Übungen oder dann im Frühling Track and Field practice, wo ich die 800 m gelaufen bin. Ich habe viele Freunde kennengelernt und wir hatten zusammen viel Spaß. 

Das Musical „Chicago“:

Die Menschen dort haben mich sehr herzlich empfangen und aufgenommen. Ich besuchte mein erstes American High School Football Spiel, wo ich viele neue Freunde kennenlernen konnte. Die ersten Schultage waren für mich sehr aufregend, doch die Mitschüler waren alle sehr interessiert und gastfreundlich. Sie halfen mir die Räume zu finden, weil alles am Anfang sehr groß, neu und unübersichtlich für mich war. 

Highlights für mich waren Footballspiele der High-School jeden Freitagabend, die Homecoming Woche, wo es jeden Tag einen Verkleidungstag gab und dann am letzten Tag abends einen Ball, die Ice Fest Woche mit vielen winterlichen Spielen und die extra Aktivitäten nach der Schule, wie das Musical, Track and Field oder der Multicultural Club. Man kann auf diese Weise viel Spaß mit seinen Freunden auch in der Freizeit verbringen. 

Ich musste Mitte Dezember die Gastfamilie wechseln, da meine Gasteltern sich trennten. Mit meiner neuen Familie habe ich viel Glück gehabt und wir haben uns sehr gut verstanden und eine starke Bindung zueinander aufgebaut. Wir haben viel zusammen gemacht, viele Filme geschaut und Spiele gespielt. Die Weihnachtsfeiertage haben wir amerikanisch gefeiert, mit dem Kamin, viel Dekoration, einem riesigen Tannenbaum und ganz vielen verschiedenen Cookies.

Im Frühling sind wir oft Campen an den See gefahren, waren viel fischen und waren bei dem Lake of Ozarks in Missouri.

Außerdem besuchten wir das weltbekannte Green Bay Packer Football-Stadium Lambeau Field. Meine Gastfamilie kam zu jedem meiner Wettkämpfe beim Track and Field, egal wie weit sie weg waren.

Beim PROM Abschlussball und bei meiner Graduation Zeremonie waren sie an meiner Seite und haben mit mir gefeiert.

Besonders großartige Erfahrungen durfte ich beim Civic Education Workshop in Washington DC machen, wo ich einige deutsche Freunde von dem Austauschprogramm wiedergesehen habe. Wir konnten uns bereits dort über unsere Erfahrungen austauschen, haben viele Vorträge über das amerikanische politische Leben gehört und die Stadt erkundet. Besonders interessant war der Tag, an dem wir uns das Kapitol angeschaut haben und auch Gespräche mit Politikern geführt haben. 

Ein weiteres Highlight für mich war eine Urlaubs-Reise nach Hawaii im Februar. Ich war für eine Woche auf Oahu und wir haben uns die Insel angeguckt, Pearl Harbour besucht, waren surfen, schnorcheln mit Schildkröte und haben die hawaiianische Kultur kennengerlernt, die sich stark von der amerikanischen unterscheidet. So habe ich nie gedacht, dass man im gleichen Land ist, weil es so unterschiedlich war.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich dieses Jahr sehr bereichert hat. Ich hatte das Glück viele nette Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen, meine Englisch Sprachkenntnisse zu verbessern und ein ganzes Jahr auf eine amerikanische High School zu gehen und den High School Traum zu leben und Deutschland als Juniorbotschafterin zu vertreten. Ich habe Vorträgen in der Schule über Deutschland gehalten, Mitgeholfen Gastfamilien fürs nächste Jahr zu suchen, Volunteer Hours auf einer Farm, im Altenheim und bei Schulveranstaltungen gemacht und bin so auf 100 Stunden gekommen und habe ein Zertifikat dafür erhalten. Dieses Jahr wird für ewig in meinem Herzen bleiben und ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte. Ich kann jedem Mitwirkenden des CBYX-Programmes nur von Herzen für alle Momente und Erfahrungen danken und jedem empfehlen sich für dieses Programm anzumelden. 

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) oder CBYX (Congress-Bundestag Youth Exchange) ist ein beidseitiger Jugendaustausch zwischen den USA und Deutschland, um gemeinsame politische Wertvorstellungen zu festigen und unterschiedliche Lebensweisen im anderen Land kennenzulernen. Das Stipendium ermöglicht jungen Schülern und Berufstätigen einen einjährigen Aufenthalt in den USA. In dieser Zeit vertreten die Stipendiaten Deutschland als Junior-Botschafter und vermitteln an ihren Schulen, in ihren Gastfamilien und in ihrer Freizeit ihre Erfahrungen vom kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben in Deutschland. Das Stipendium umfasst die Reise- und Programmkosten sowie die notwendigen Versicherungskosten. Bundestagsabgeordnete betreuen die Stipendiaten als Paten. Mein Pate war Tim Klüssendorf. Schirmfrau für das PPP ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Die Bewerbungsfrist für das Jahr 2025/26 ist schon abgelaufen, aber ab Mai 2025 beginnt das Bewerbungsverfahren für das Jahr 2026/27. Ich kann jeden nur ermutigen sich zu bewerben. Mehr Informationen gibt es auf: www.bundestag.de/ppp

Text und Bilder: Suna D.