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Wasser, ein kostbarer Rohstoff – Erasmus-Projekt in Carboneras


Am Sonntag, den 28.04.2024 sind wir sehr früh morgens aufgebrochen, um unseren Flieger von Hamburg nach Alicante rechtzeitig zu erreichen.  In Alicante gelandet, klappte der Weitertransport reibungslos und wir wurden mit einem Minibus abgeholt, der uns nach Carboneras brachte und von dem aus wir schon einen ersten Eindruck von der trockenen und hügeligen Landschaft der Provinzen Alicante und Almeria bekommen konnten. In Carboneras angekommen, wurden wir auch schon von den spanischen Familien abgeholt, die mit uns gemeinsam den Nachmittag verbrachten und uns die Gegend zeigten. Zudem hatten die meisten sogar typisch spanisches Essen für uns vorbereitet.

Der nächste Tag begann mit einer Begrüßung in der Schule und einem Kennenlernen der internationalen Kleingruppen.

Wir trafen uns in der Aula für einen Vortrag über die Bedeutung von Wasser in Carboneras. Ein Biologielehrer der Schule hatte eine sehr interessante Präsentation zur Problematik der Wasserversorgung in Carboneras vorbereitet und erklärte uns wie die Stadt durch die Meerwasserentsalzungsanlage am Ortsrand versorgt werden kann.

Außerdem erhielten wir in international gemischten Kleingruppen verschiedene Aufgaben für die nächsten Tage, die wir am letzten Tag präsentieren sollten.

Im Anschluss an die Einführung in der Schule wurden wir mit einem Bus direkt zur Meerwasserentsalzungsanlage gebracht und es erwartete uns dort eine ausführliche Führung mit verschiedenen Fachvorträgen vor Ort. Die Anlage sichert die gesamte Süßwasserversorgung der Stadt Carboneras und auch die Felder in Richtung Almeria werden dadurch mit Wasser versorgt. Die Führung war etwas wirklich besonderes, da auch unsere spanischen Gastgeber bisher noch nie die Chance hatten die Anlage von innen zu besichtigen. 

Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter in das farbenfrohe Rathaus der kleinen Stadt, wo wir von dem Bürgermeister begrüßt wurden und eine sehr herzliche, interessante Führung durch das Rathaus bekamen.

Den Tag schlossen wir dann mit einer inszenierten Theaterführung durch das Castillo de San Andrés ab, die uns das Leben auf der Festung am Meer im 15. Jahrhundert veranschaulichte.

Am zweiten Tag haben wir uns wieder in der Schule getroffen und zunächst einige interessante Erklärungen zum Natural Park erhalten. (Guia del Parque (seit 1987) und seit 2006 ein Geopark nach UNESCO Bezeichnung). Zudem beinhaltete die Präsentation Informationen zu den geologischen Gegebenheiten und wir wurden über die viele kleine Erdbeben, durch die Aktivität der Platten die kaum merkbar sind, in Kenntnis gesetzt. Zudem wurde uns erklärt, wie die Wassergewinnung durch Zisternen früher auf den Feldern funktioniert hat und wie die heutige Landwirtschaft in flächendeckenden Gewächshäusern durchgeführt wird. Weiterhin erklärte der Biolehrer uns die Salzgewinnung durch Salinen. All dies konnten wir bei uns bei dem folgenden Ausflug anschauen. 

Ein Bus brachte uns zum National Park, Gui del Parque, dort starteten wir unsere kleine Wanderung durch den Nationalpark. Wir machten Stopp an einem Leuchtturm und durften in kleinen Gruppen mit unseren spanischen Gastgebern auf den Turm hinauf und bekamen vom Leuchtturmwärter einige Informationen. Von dort oben hatte man eine wunderschöne Sicht über die ganze Bucht.

Anschließend wanderten wir wieder zum Bus und fuhren weiter durch den Nationalpark nach Cabo del Gata zu den Salinen, vorbei an den Zisternen und Gewächshäusern. 

Zu Mittag sind wir dann alle zusammen in einem schönen Restaurant in Cabo del Gata eingekehrt und wurden dort mit einem traditionell spanischem Essen verwöhnt.

Am Ende des Tages haben wir dann noch einen Aussichtspunkt, den Meerjungfraufelsen, besucht, der uns einen wunderbaren Blick auf das Meer gegeben hat.

Auf dem Rückweg konnten wir dann sogar noch Flamingos in der Ferne sehen. Den Abend hat jeder individuell mit seiner Gastfamilie verbracht.

Da der Mittwoch, also der erste Mai, in Spanien ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag ist, gab es weder Programm noch Unterricht, sodass jeder den Tag individuell mit seinem Austauschpartner verbrachte. Dennoch sind viele der Deutschen, Dänen und natürlich Spanier mit einem von den spanischen Eltern gebuchten Shuttle nach Mojacar gefahren sind. Bei Mojacar handelt es sich um die schönste Stadt Spaniens diesen Jahres 2024, die uns bei unserer Ankunft aber mit Regen begrüßte. Im Laufe des Nachmittags zog der Himmel jedoch auf und es wurde angenehm warm. Während sich die Gruppe in Mojacar die Strandpromenade anschaute und gemeinsam dort zu Mittag aß, unternahmen die restlichen Schüler jeweils etwas mit ihren Gastfamilien in und um Carboneras und genossen es, den Ort und die Gegend in Ruhe besichtigen zu können.

Am Donnerstag war dann wieder Programm mit der gesamten internationalen Gruppe. Morgens sind wir mit dem Bus von der Schule nach Almería gefahren und dort haben wir direkt mit der Stadtführung angefangen. Wir hatten eine sehr gute Führerin, die bei ihrem Rundgang besonderes Augenmerk auf das Hauptthema „Wasser“ gelegt hat. Sie hat nicht nur die Geschichte der Stadt erzählt, sondern auch gezeigt, dass Almería besonders von Wasserknappheit geprägt war und ist. 

Der erste Stopp war das La Alcazaba, im 8. Jahrhundert gebaut und bis zum 15. Jahrhundert muslimisch geprägt. Als Zweites haben wir dann La Cable Inglés besucht. Ein Pier 1904 zum Verladen von Eisenerz gebaut, er ist mit seinen 1000 Metern Länge bis heute beeindruckend.

Am letzten Tag besuchten wir zunächst den Unterricht unserer Austauschpartner. Dies war recht interessant, da es doch etwas anders war als bei uns an der TMS.

Anschließend trafen wir uns in der Aula, wo wir uns die Videos, die über die letzten Tage angefertigt wurden, angesehen haben und die Woche Revue passieren ließen. 

Unsere international gemischten Gruppen präsentierten über:

  • die Meerwasserentsalzungsanlage
  • den Nationalpark
  • traditionelle Landwirdschaft
  • Landwirtschaft heute
  • Wassernutzung in Carboneras

Zudem präsentierten wir, die TMS Schülerinnen und Schüler, unsere Videos, die wir nach einem Besuch des Museums für Natur und Umwelt in Lübeck im Vorfeld zur Vorbereitung der Fahrt erstellt hatten, zu den Themen Schweinswale, Grundwasser und Wasserverschmutzung. 

Ab dem Mittag hatten wir Freizeit. Manche von uns gingen ein letztes Mal an den Strand, um schwimmen zu gehen, oder trafen sich in einem Café.

Um 20:30 Uhr trafen wir uns alle zu einem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria. Das Essen war sehr lecker und alle genossen den letzten Abend. Damit war das offizielle Programm endgültig vorbei. 

Den restlichen Abend wurde dann auf ganz verschiedene Weise verbracht, während einige bereits direkt nach Hause gegangen sind, um dort in den Familien Abschied zu nehmen, sind andere noch zusammen in ein Café oder an den Strand gegangen, um den Abend ausklingen zu lassen und die verbleibende Zeit zu genießen.

Am nächsten Morgen ging es dann viel zu früh mit dem Bus zurück nach Alicante und von dort mit dem Flieger wieder nach Hamburg, wo wir bereits von unseren Familien erwartet wurden oder in Fahrgemeinschaften zurück nach Lübeck gefahren sind. 

Unser Dank gilt den spanischen Familien für ihre bemerkenswerte Gastfreundschaft und Wärme. Außerdem bedanken wir uns bei den spanischen Lehrkräften für das großartige Programm, das uns viele Facetten des Themas Wasser näher gebracht und uns mit Landschaft, Klima und Gesellschaft Südspaniens vertraut gemacht hat.

Wir möchten uns zum Ende bei den beiden uns begleitenden Lehrkräften Frau Petzold und Frau Fraatz herzlich bedanken, ebenso bei Frau Piechotta. Durch sie hatten wir die Chance, an diesem Austausch teilzunehmen und Spanien aus einer neuen Perspektive zu entdecken.

Text: Anna Schümann und Magdalena Gödeke 

Fotos: Miriam Petzold

Dieses Projekt wurde vom Erasmus-Programm der Europäischen Union gefördert.